Aus dem Leben einer Tagediebin
oder Wen der Hafer sticht
Auszüge
Kapitel: Wie die Tagediebin Paris ins Visier nimmt
Als ich Siebzehn war, habe ich auch noch beten können: Lieber Gott, laß mich Paris und New York sehen und einen Mann haben, bevor ich sterbe. Aber nicht immer denselben!
Hat wunderbar geklappt.
Kapitel: Der Literaturagent oder Bei einem Haar in der Suppe spielt die Farbe keine Rolle
Es war acht Uhr. Acht Uhr morgens Eastern Standard Time. In jedem Falle zu früh, als das Telefon schrillte. Nicht nur, daß es eine ungehörige Zeit ist, sie war auch äußerst unpassend. Jedenfalls im Hotel Paris an der Westend Avenue. 1200 Betten.In einem davon lag ich. Haut an Haut mit Nikolaij Apollonowitsch Przybo- (koff/tcheff/now) - weiß der Teufel, wie er hieß. Russe. Russischer Großfürst. Gewiß, dazu müßten noch ein paar Seiten in den Geschichtsbüchern geändert werden.
Kapitel: Felicien oder Fortuna stirbt nicht
New York lag noch immer wie ein unverdauter Brocken in meinem Magen, als wir uns bereits im Anflug auf Frankfurt/Main befanden. Ich schaute aus dem Kabinenfenster hinunter. In wenigen Minuten würden wir wieder im Zeitalter der Dienstleistungsgesellschaft landen, deren Leben sich in der Kreditlandschaft zwischen den Türmen der Wirtschaftswachstumsraten hauptsächlich am Bankschalter abspielt.Dieser Vorgeschmack, mich womöglich noch einmal den Mechanismen einer bürgerlichen Existenz unterwerfen zu müssen, um wenigstens die Miete zahlen zu können, festigte meinen Entschluß, auch ohne Phall-Schirm den Sprung in die Unabhängigkeit zu wagen.
(Leseprobe:·Das·komplette·Kapitel·auf·InKulturA)
Kapitel: Hanseatische Bonbons oder Zwischen Hamburg und Ibiza
Hamburg und ich haben eine Beziehung wie Ebbe und Flut. Auch wenn nicht mit Elbwasser getauft, zieht mich diese Stadtschönheit wie keine andere immer und immer an. Und lässt mich doch wieder und wieder los.Mein Verhältnis zum Geld ist ähnlich. Nur, dass sich hier die Naturgesetze offensichtlich verschoben haben. In meiner Kasse herrscht meistens Ebbe.
* * *